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Glück aus dem Unglück der anderen? Diskussion mit Braunkohle-Betriebsrat

Sehr verschiedene Welten trafen aufeinander beim Podiumsgespräch „Quo vadis Lausitz – Was tun wir für die Zukunft?“ , organisiert und moderiert von Pfarrer Burkhard Behr vom Zentrum für Dialog im Wandel am 8.11.2018.

Hier stellte sich unter anderem Uwe Teubner als Gesamtbetriebsrat der LEAG (Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitz Energie Kraftwerke AG, im Bild im Podium ganz rechts) der Diskussion. Dieser vertrat die Meinung, dass die Energiewirtschaft bereits überproportional zur Reduzierung von CO2 beitragen habe. Darüber hinaus forderte er mehr Respekt für die Mitarbeitenden: “Gewalt darf keinen Platz haben, die Gewaltbereitschaft bei den Kollegen steigt.” Unter Verweis auf die sehr gut bezahlten Arbeitsplätze in der Braunkohle plädierte er für langfristigere Pläne für die Dekabonisierung.  Ein Vertreter der LEAG-Personalbereichs, der mit im Publikum saß, ergänzte, es gäbe zwar genug freie Stellen im Handwerk, aber die wären eben nicht gleichwertig.

Diese Aussagen stießen auf viel Widerspruch und führten zu einer sehr emotionalen Debatte. “Ich vermisse den Respekt gegenüber Menschen, die auf Inseln wohnen und bald untergehen, oder die in Wüsten wohnen und flüchten müssen”, so einer der Besucher. Auch andere Teilnehmer stellten die Frage, ob es denn ein Recht auf besonders gut bezahlte Arbeitsplätze gäbe, wo es viele andere freie Stellen im Handwerk gäbe. Und wo bleibe das Recht der Bewohner der abgebaggerten Dörfer, denen man die gesamte (Lebens)Geschichte nimmt: “Darf man denn sein Unglück auf dem Glück anderer Menschen aufbauen?”