Wir schließen uns dem Aufruf der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen an und laden zu fortgesetzten „Pilgerwegen der Gerechtigkeit und des Friedens“ ein, welche die Klimagerechtigkeit ins Zentrum stellen.

Mit Pilgerwegen zu Weltklimakonferenzen möchten wir insbesondere auf die globalen Dimensionen der Klimakrise aufmerksam machen und den Diskurs um Gerechtigkeitsfragen (Verteilungsgerechtigkeit, Lastenausgleich) weiter vorantreiben. Finden die Konferenzen außerhalb Europas statt, organisieren wir Pilgerwege, die vorzugsweise überregionale kirchliche Veranstaltungen mit politischen Entscheidungsorten verbinden.

Neben politischer Aktion und spiritueller Pilgererfahrung verstehen wir den Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit auch als Einladung an alle, durch eigenes Handeln zur Begrenzung der Klimaveränderung beizutragen.

Wir sind überzeugt, dass mit der gemeinsamen Anstrengung aller Menschen die globale Erderwärmung begrenzt und eine gerechtere Welt gestaltet werden kann.

Ein ökumenisches Projekt evangelischer Landeskirchen,
katholischer Bistümer und kirchlicher Hilfswerke
in Kooperation mit Polnischen Ökumenischen Rat und
dem Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit


2024: Der 8. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt von Gniezno in Polen über ca. 450 km nach Berlin. Es sollen insbesondere zwei Punkte öffentlich verdeutlicht werden: auf internationaler Ebene die Forderung an alle Vertragsstaaten, auf der COP29 in Baku verbindliche Regelungen zur Klimafinanzierung zu verabschieden, sowie auf nationaler Ebene die Forderung an Politik, gesellschaftliche Player und an jede und jeden Einzelnen, sich ernsthaft der Herausforderung von Suffizienz als „Strategie des Genug“ zu stellen. Was ist das richtige Maß für Energie- und Ressourcenverbrauch, damit ein gutes Leben für alle möglich ist?

2023: Der Evangelische Kirchentag in Nürnberg ist Ausgangspunkt des Pilgerwegs. Wir bringen dort eine Resolution ein „Den Pariser Klimavertrag ohne wenn und aber umsetzen!“, welche an die deutschen Regierungen, Landkreise und Kommunen wie auch an die beiden großen Kirchen gerichtet ist. Stellvertretend soll sie in München an die Bayerische Staatsregierung, den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt sowie an die Evangelisch-Lutherische Kirche und die Katholischen Bistümer in Bayern übergeben werden.

2022: Erstmalig findet ein geteilter Klimapilgerweg statt. Der erste Teil führt im Mai von Augsburg, der Stadt des „Reichs- und Religionsfriedens“ von 1555, nach Stuttgart zum Katholikentag. Die Fortsetzung im August stellt die Verbindung zur 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe her.

2021: Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit wird in diesem Jahr am 14. August im polnischen Zielona Góra mit einem feierlichen ökumenischen Gottesdienst starten. Ziel ist die Welt-Klimakonferenz COP 26 im schottischen Glasgow, das wir am 29. Oktober erreichen wollen. Der geschätzt 1.450 km lange Fußweg wird uns durch Forst (Lausitz), Leipzig, Halle, Göttingen, Bielefeld, Münster, Enschede, Apeldoorn, Amersfoort, IJmuiden, Newcastle-upon-Tyne und Edinburgh zum Glasgow Green führen, wo sich mehrere internationale Pilgerzüge treffen werden.

2020: Da wir aufgrund der aktuellen Lage unseren diesjährigen Klimapilgerweg auf das nächste Jahr verschieben mussten, 2020 aber für ein entscheidendes Jahr im Kampf gegen die Klimakrise halten haben wir nach Wegen gesucht auch in dieser Situation weiterhin Flagge zu zeigen. Wir werden im Rahmen eines virtuellen Pilgerweges sowohl digitale Bildungsveranstaltungen anbieten als auch eine „Pilgerschuh-Aktion“ durchführen.

2019: Am 16.06. brechen die Klimapilger*innen vom Austragungsort des 101. Deutschen Katholikentags Münster 2018 auf, um zunächst in Dortmund am 37. Deutschen Evangelische Kirchentag (19.-23. Juni) teilzunehmen. Dort ist die Verabschiedung einer Resolution geplant, die im Anschluss an den Kirchentag zum Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) getragen und dort am 1. Juli übergeben werden soll.

2018: Vom 9.09. bis 09.12. gehen die Pilger*innen von Bonn (COP23)  über Düsseldorf, Hannover, Dresden und Cottbus nach Berlin und weiter nach Katowice (COP24). Dort werden vom 2. bis 15. Dezember die Spielregeln für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verhandelt. Trotz mühsamer Verhandlungen einigen sich die Staaten. Die Regeln sind jedoch teilweise sehr zu Gunsten der Industriestaaten und zu Ungunsten der ärmsten Staaten formuliert und lückenhaft.

2017: Von der Wartburg aus machen sich Pilger*innen auf den Weg nach Bonn (COP23). Sie nehmen an der zentralen Kundgebung teil. Der abgestimmte Kompromiss für die Umsetzung des Paris-Abkommens umfasst 200 Seiten. Zwei Beschlüsse sollen die Rechte der Frauen und der indigenen Völker bei den Verhandlungen stärken.

2015: Der 1. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt von Flensburg nach Paris zur 21. Weltklimakonferenz (COP21). Die Petition „Klimagerechtigkeit im Pariser Abkommen!“ wird an die Leiterin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres, überreicht. Wenige Tage später beschließt die Versammlung ein Klimaabkommen, das die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C vorsieht.