(The English version can be found below)
1.649,3 Kilometern liegen hinter ihnen: Ende der vergangenen Woche haben die Klimapilgernden Glasgow und damit die 26. UN-Klimakonferenz erreicht. Dabei durchquerten sie in 77 Tagen Polen, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien.
Am Morgen noch wurden die Klimapilgernden von der Highschool St. Ninian’s mit Glückwünschen Richtung Glasgow entsendet. Der Schuldirektor bedankte sich bei ihnen für ihre Mühe und für das Zeichen, das sie durch den langen Pilgerweg gesetzt haben.
Am frühen Nachmittag erreichten die Klimapilgernden, begleitet von Regen, Glasgow und die Chapel and Tomb of St. Mungo. Dort wurden sie von den Priestern Mark Johnston und Martin Johnston herzlich begrüßt. Vor der Kathedrale gab es für sie einen Sektempfang und jeder Klimapilgernde erhielt eine rote Rose für seine Bemühungen und sein Engagement. Im kleinsten Kreis wurde für die inzwischen internationale Pilgergruppe eine sehr persönliche Andacht gehalten. Gemeinsam wurde gesungen und gebetet. Währenddessen kam die Frage auf, wie sich die Klimapilgernden nun fühlen. In einer sehr persönlichen und ergreifenden Atmosphäre berichteten einige Klimapilgernde von ihren Erfahrungen und ihren Zukunftswünschen. Viele waren fassungslos, dass der Klimapilgerweg für sie zu Ende gegangen ist. Sie sprachen davon, dass sie die Zeit gemeinsam mit ihren Mitstreitenden noch lange in Erinnerung tragen werden. Gleichzeitig waren sich alle einig, dass sie sehr stolz auf sich sein können, einen solchen Weg hinter sich gebracht zu haben, um für die globale Krise ein Zeichen zu setzen. Nichtsdestotrotz betonten sie, dass nun die richtige Arbeit erst losginge. Jetzt müssten Politiker*innen und andere Akteur*innen über die zukünftigen Veränderungen in unserer globalen Gesellschaft verhandeln. Deswegen werden die Klimapilgernden auch die Verhandlungen in den kommenden zwei Wochen auf der 26. UN-Klimakonferenz mit hoher Aufmerksamkeit verfolgen.
Im Anschluss wurden alle Klimapilgergruppen zu einem fröhlichen Zusammenkommen in den Tempel Gurdwara Singh Sabha eingeladen. Hier gab es für die schwedische und deutsche Pilgergruppe, die inzwischen auf ihrem Weg von Münster nach Glasgow eine gemeinsame Gruppe geworden sind, nochmals die Möglichkeit, sich mit weiteren Pilgergruppen zu verbinden. Ein besonderer Dank ging dabei an alle Organisator*innen.
Eine kleine Anekdote am Rande: Eine Kleingruppe der Klimapilgernden steuerte versehentlich den falschen Singh-Tempel an. Auch dort gab es ein fröhliches Zusammenkommen. Die vier Klimapilgernden wurden herzlich willkommen geheißen und eingeladen, mit ihnen zu essen. Später stellte sich heraus, dass hier jeden Freitag ein gemeinsames Essen stattfindet. Die kleine Gruppe war gerührt, wie selbstverständlich sie von der indischen Gemeinde eingeladen worden sind mit ihnen ihr Essen zu teilen.
Schon am Samstag fand in der Innenstadt von Glasgow die erste Demonstration statt. In rund 90 Minuten lief der Demonstrationszug von Glasgow Green zum Georg Square. Gemeinsam mit Grandparents for Future, Extinction Rebellion, der Gruppe „Coat of Hope“, kolumbianischen Delegationen, Christian Aid und vielen mehr wiesen die Klimapilgernden auf die aktuellen und akuten Hindernisse und Probleme in Sachen Klimawandel hin. Begleitet wurde die Demonstration von Trommelmusik und Sambatänzer*innen. Natürlich trafen die Klimapilgernden einige Gruppen, die sie bereits auf ihrem Weg durch Polen, Deutschland, die Niederlande und Großbritannien getroffen hatten. „Während des Demozugs, hatte ich noch mal die Möglichkeit, mit einigen Menschen ins Gespräch zu kommen, um ihre Beweggründe herauszufinden“, sagt Wolfgang Löbnitz, Klimapilger der ersten Stunde.
Gestern schließlich fand eine besondere Mahnwache statt. Gemeinsam mit Vertreter*innen verschiedenster Religionen wurden Worte und Gedanken zur 26. UN-Klimakonferenz geteilt. Im Anschluss beteten Juden, Muslime, Christen, Hindus, Indigene und Spirituelle auf ihre Art und Weise für das Klima.
1/11/21
Climate Pilgrimage 2021: Climate pilgrims reach UN Climate Change Conference in Glasgow after 77 days
1,649.3 kilometres lie behind them: At the end of last week, the climate pilgrims reached Glasgow and with it the 26th UN Climate Change Conference. In 77 days, they crossed Poland, Germany, the Netherlands, and Great Britain.
In the morning, the climate pilgrims from St. Ninian’s High School were sent off towards Glasgow with congratulations. The headmaster of the school thanked them for their effort and for the sign they had set by making the long pilgrimage.
In the early afternoon, accompanied by rain, the climate pilgrims reached Glasgow and the Chapel and Tomb of St Mungo. There they were warmly welcomed by priests Mark Johnston and Martin Johnston. A champagne reception was organised for them outside the cathedral and each climate pilgrim received a red rose for their efforts and commitment. In the smallest circle, a very personal devotion was held for the now international group of pilgrims. Together they sang and prayed. Meanwhile, the question arose as to how the climate pilgrims now felt. In a very personal and moving atmosphere, some climate pilgrims told of their experiences and their wishes for the future. Many were stunned that the climate pilgrimage had come to an end for them. They spoke of how they will remember the time together with their fellow campaigners for a long time to come. At the same time, they all agreed that they can be very proud of themselves for having completed such a journey to set an example for the global crisis. Nevertheless, they stressed that now the real work starts. Now politicians and other actors have to negotiate the future changes in our global society. That is why the climate pilgrims will be following the negotiations at the 26th UN Climate Change Conference in the coming two weeks with great attention.
Afterwards, all climate pilgrim groups were invited to a happy get-together in the Gurdwara Singh Sabha temple. Here, the Swedish and German pilgrim groups, who have now become a joint group on their way from Münster to Glasgow, had another opportunity to connect with other pilgrim groups. Special thanks went to all the organisers.
A small anecdote on the side: a small group of the climate pilgrims accidentally headed for the wrong Singh temple. There, too, there was a happy reunion. The four climate pilgrims were warmly welcomed and invited to eat with them. Later, it turned out that a joint meal is held here every Friday. The small group was touched by how naturally they were invited by the Indian community to share their meal with them.
Already on Saturday, the first demonstration took place in Glasgow city centre. In about 90 minutes, the demonstration marched from Glasgow Green to Georg Square. Together with Grandparents for Future, Extinction Rebellion, the group “Coat of Hope”, Colombian delegations, Christian Aid and many more, the climate pilgrims pointed out the current and acute obstacles and problems regarding climate change. The demonstration was accompanied by drum music and samba dancers. Of course, the climate pilgrims met some groups they had already met on their way through Poland, Germany, the Netherlands, and the UK. “During the march, I had the opportunity to talk to some of the people and find out what their motivations were,” says Wolfgang Löbnitz, one of the first climate pilgrims.
Yesterday, finally, a special vigil took place. Together with representatives of various religions, words and thoughts were shared on the 26th UN Climate Change Conference. Afterwards, Jews, Muslims, Christians, Hindus, indigenous people, and spiritual people prayed for the climate in their own way.