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Ernüchternd: Klimapilger erreichen Eisenhüttenstadt

Viel Interessantes, aber wenig Hoffnungsvolles begegnete den Klimapilger/innnen in Eisenhüttenstadt. Der Ort, der einst als „Stalinstadt“ als sozialistische “Wohnstadt” für das nahe gelegenen Eisenhüttenwerk gebaut wurde, steht heute vor einem großen Wandel.

Aus der aufstrebenden, modernen Stadt mit 55.000 Einwohnern wurde eine “siechende Stadt” mit gut 30.000 Einwohnern, vieles wurde abgerissen, erzählt Pilger Wolfgang Eber. “Die Stimmung in der Stadt ist nicht sehr gut, es gibt auch Proteste gegen Flüchtlinge und deren Helfer.”

Mehr dazu erfuhren die Klimapilger/innen bei einer Diskussionsrunde mit Geflüchteten, Betreuern und der Pfarrerin Elisabeth Rosenfeld im Gemeindehaus der evangelischen Friedensgemeinde. In Eisenhüttenstadt befindet sich die Erstaufnahmestelle des Landes Brandenburg.”Bei der Diskussion konnte man depressiv werden”, erinnert sich Eber. “Die Flüchtlinge sollten dort maximal drei Monate bleiben. Da lohnt kein Sprachkurs vor der Abschiebung. De facto sind viele aber acht, zehn oder gar 15 Monate da.  Die Flüchtlinge hängen rum, dürfen nicht arbeiten und kommen auch sprachlich nicht weiter, da es immer nur Anfängerkurse gibt. Viel Frust auf allen Seiten.”

Auch Christen hatten es in Eisenhüttenstadt schwer, erfahren die Klimapilger/innen von Dr. Elisabeth Rosenfeld, Pfarrerin der Flüchtlingskirche. Schon zum Zeitpunkt des Stadt-Aufbaus 1950 verkündete die Staatsführung, dass der Rathausturm der einzige Turm in der Stadt sein würde. Gemeint war damit, dass es hier keine Kirche geben würde. Die Christen erkämpften sich dann zwar 1981 doch das Recht, eine Kirche zu bauen, allerdings ohne Turm.

Heute beträgt der Anteil aller Christen zusammen in Eisenhüttenstadt nur 6 Prozent.

Gespräch über Situation von Geflüchteten