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Tagebucheintrag aus Sangerhausen

Der Tag startet im Kloster Helfta. Um 7:30 Uhr begann der Tag mit einer Morgenmesse der Schwestern. Danach gab es ein wundervolles Frühstück im Kloster.

Nach 25 km und 240 Höhenmetern mit weiten Blicken auf das Land und immer wieder auf alte Schuttberge aus dem Kupferbergbau erreichten wir Sangerhausen.

In Sangerhausen wurden wir herzlich willkommen geheißen. Das Besondere an diesem Zielort war, dass wir hier in Gastgeberfamilie übernachten durften. So hatten wir die Chance die Gemeinde und einzelne Gemeindemitglieder besser kennenzulernen.

Am Abend wurden wir von Pfarrerin Runge zu einer Dialog-Veranstaltung in der Jacobi-Kirche eingeladen. Gemeinsam mit einigen Vertretern von örtlichen Umweltgruppen verbrachten wir einen geselligen Abend. Dabei waren ein Forstwirtschaftler, ein Vertreter des Biosphärenreservats und auch Mitglieder der örtlichen Fridays for Future Gruppe.

Wolfgang stellte unsere Gruppe und den Pilgerweg für die Klimagerechtigkeit vor. Gemeinsam haben wir im Anschluss über unsere Motivation, eine solche Reise anzutreten, berichtet.

Besonders im Gedächtnis blieben einigen von uns Pilgernden der Auftritt des Forstwirtschaftlers. Auch im Ruhestand gibt er keine Ruhe, immer weiter Baumaktionen zu veranstalten. „Ich habe in meinem Leben etwa 100.000 Bäume gepflanzt. Etwa 90% davon sind inzwischen tot. Stürme, Trockenheit, falsche Politik. Nur 15% des Baumbestandes ist gesund!“. Er wurde in Sachsen-Anhalt während der Koalitionsverhandlungen als Fachmann für die SPD geladen. Jedoch wurden trotz einer Absegnung eines waldfreundlichen Koalitionsvertrags durch die Wirtschaftler*innen die wichtigsten Schutzmaßnahmen für einen gesunden Wald gestrichen.

Erst um Mitternacht, nach einer tollen Gastfreundschaft und einigen Gläsern Wein, vielen wir Pilgernden ins wohlige Bett.