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Tagebucheintrag aus Burgsteinfurt (Vortrag: “Weniger Leberwurst für mehr Klimaschutz”)

Am Montagabend machten wir uns in Burgsteinfurt auf den Weg zu einer Veranstaltung der besonderen Art. Thema war „Weniger Leberwurst für mehr Klimaschutz“. Zusammen mit dem katholischen Kreisdechant Dr. Jochen Reidegeld wurde über die Anliegen der heutigen Welt debattiert.

Für Dr. Jochen Reidegeld ist ganz klar, dass ein Machtwort nicht gesprochen werden darf, vielmehr soll ermutigt werden, das gilt für die Gemeinden, aber auch für das Individuum.

Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Projekt „Land ist Leben“.

Deutlich wurde der Kreisdechant auch, als es um die Verpachtungen von Kirchenland ging. Hier steht ganz klar die Kirche in der Verantwortung, dabei gab er ebenfalls dem NRW-Landtagsabgeordneten der Grünen, Norwich Rüße recht.

Unterstützend dazu stellte Jan Große-Kleimann die Chancen und Möglichkeiten vor, die eine regenerativere Landwirtschaft ermöglicht. Verzichtet man auf Pestizide und Kunstdünger, hat der Mutterboden Zeit, sich zu regenerieren. Auch die Biodiversität und der Kreislauf des Wassers können sich dadurch verbessern.

Ebenfalls dabei war Tobias Engelmann von der FH Münster, auch er steht für ein Umdenken im Bereich Ernährung. So muss der Fleischkonsum für den Klimaschutz reduziert werden.

In der nachhaltigen Ernährung kommt es vor allem auf die Themen Regionalität, fair und biologisch an. Denn für Tobias Engelmann ist klar, eine nachhaltige Ernährung ist gesamtgesellschaftlich ein Gewinn. Dabei können einige Punkte, die man beim Einkauf beachten kann, einen großen Impact auf die Umwelt und Gesellschaft haben. Zum einen heißt das weniger Fleisch essen. Fleisch ist ein großer Produzent von Umweltproblemen, außerdem ist Fleisch in Mengen ebenfalls nicht gesund für den eigenen Körper. Auch der soziale Bereich Arbeitsbedingungen und Tierethik leiden unter einen massiven Fleischkonsum. Als Beispiel führte Tobias Engelmann die immer wieder aufkommenden Skandale von Tönnies und Co an. Auch die Herkunft der Lebensmittel können zu einer Erhöhung der Emissionen führen. Werden die Produkte beispielsweise eingeflogen? Neben dem Herkunftsland der Lebensmittel und dem Fleischkonsum führt Tobias Engelmann auch den bewussten Umgang mit Lebensmittel auf. Weniger Kaufen und dementsprechend weniger Wegschmeißen, gezielter einkaufen heißt hier die Devise. Ein weiterer Faktor ist die Saisonalität und Regionalität. Lebensmittel, die in der Heimat produziert worden sind und dafür keine beheizten Gewächshäuser brauchen, schneiden umwelttechnisch schon mal sehr gut ab. Neben dem Umweltgedanken schneiden diese Produkte auch in Sachen Soziales gut ab. Kleinbäuerliche Betriebe und ein Wirtschaftskreislauf werden dadurch ebenfalls unterstützt. Achtet man zusätzlich noch auf das fair gehandelt Siegel, können Produzent*innen aus dem globalen Süden gestärkt werden.