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Tagebucheintrag aus Bielefeld-Bethel

Heute haben wir das Bergfest gefeiert. Heute sind wir den 38. Tag von 77 Etappen unterwegs. Wir haben es aber kurzum zum Bergtag umgetauft, da für ein wirklichen Fest keine Zeit war. Erwin hatte es schon korrekt ausgerechnet. Um exakt 12 Uhr haben wir Pilgernden die Halbzeit des 5. Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit erreicht.

Der Tag begann trotz seiner Besonderheit im ganz normalen und üblichen Rhythmus. Weiter ging es für uns auf dem Hermannsweg. Dabei haben uns heute 30 Tagespilgernde begleite. Ebenfalls begleitete uns unsere Schirmherrin Annette Kurschus (Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen).

Doch bevor wir unsere Schirmherrin Annette Kurschus begrüßen konnten, passierte uns das, was wahrscheinlich der Aufregungen geschuldet war, wir bogen falsch ab. Es gab nun drei Möglichkeiten Option 1: einfach weiter gehen und darauf hoffen, dass wir irgendwann den weg wiederfinden. Option 2: zurück gehen oder Option 3: Querfeldein, bis wir irgendwann unseren eigentlichen Weg wiederfinden. Rückblickend entschieden wir uns natürlich für die schwierigste Option. Einmal querfeldein hoch zum Kamm, wo unser eigentlicher Weg her ging bitte! Man ahnt es bestimmt schon, Kamm…? Ist das nicht oben auf einem Berg? Genau, es ging erst einen kleinen Weg hoch, bis dieser irgendwann ins Nichts verlief. Dann geht es halt ohne Weg den Berg hoch. Erschöpft, aber doch glücklich kamen wir oben an. Gemeinsam hatten wir den Anstieg geschafft und das lag auch daran, dass wir uns gegenseitig so gut es ging unterstützt hatten. Da wurden Rucksäcke abgenommen oder Wanderstöcke getauscht und verliehen. Oben angekommen, ging es nach ein paar Biegungen, dann wieder talabwärts.

Unten angekommen trafen wir dann die Präses. Annette Kurschus begrüßte uns nett und herzlich und betonte, für wie wichtig sie unseren Weg ansieht. Sie begleitete uns eine ganze Weile auf unserem Weg und legte dabei ein ziemlich straffes Tempo vor. Vielleicht liegt es bereits an ihrer Erfahrung, Annette Kurschus begleitete uns bereits 2015 als wir auf dem Weg nach Paris waren und in Soest 2018.

Die Mittagspause fand im „City-Kloster“ mit einer Verspätung von zwei Stunden statt. Zum Glück war uns keiner Böse. Leider fiel die Andacht aufgrund unserer Verspätung jedoch aus.

Zum Abendessen wurden wir dann von der „Zion-Männergruppe“ in St. Marien eingeladen. Dort fand dann auch eine Onlineveranstaltung statt. Hier wurden wir als Klimapilgernde vorgestellt und anschließend haben wir in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen diskutiert.

Nach einem Abendspaziergang haben wir nun unsere heutige Unterkunft erreicht, eine Turnhalle. Irgendwie war es ja heute doch ein kleines Fest, mit allem, was dazugehört.