Morgens früh wurden die Pilgernden durch die Pfarrerin Justine Aalders vom ökumenischen Kirchenzentrum De Drie Stromen verabschiedet und auf den Weg entsendet. Unterwegs besuchte die Pilgergruppe eine Flugzeug-Landebahn, ein sogenannter Schmerzort, also ein negatives Beispiel für Klimaschutz. Ein Kraftort, also ein positives Beispiel für Klimaschutz, war der Besuch eines sogenannten Blütenparks im Amsterdamer Wald.
Nach der Ankunft in Hoofddorp wurde der Klimamarsch und der Pilgerweg in den Niederlanden mit einer Abschlussveranstaltung abgerundet. Priester de Reuver, Generalsekretär der Protestantischen Kirche in den Niederlanden und Gerard de Korte, römisch-katholischer Bischof, überreichten die Unterschriften der Klimapetition an Johan van Werven, Wolfgang Löbnitz und Annika Spalde, stellvertretend für die Pilgergruppe. Insgesamt hatten in den insgesamt 11 Tagen, in denen der Pilgerweg für Klimagerechtigkeit in den Niederlanden zu Gast war, 2100 Personen und insgesamt 70 Kirchen die Klimapetition von Prayandact4climate unterschrieben.
Nach dem Grenzübergang in die Niederlande am 30. September 2021 wurden die Pilgernden mit einem abwechslungsreichen Programm, herzlicher Gastfreundschaft und vielen außergewöhnlichen Ideen in Empfang genommen.
In Apeldoorn beispielsweise hieß Vizebürgermeister Detlev Cziesso die Pilgernden in der Eyup Sultan Moschee willkommen, und der Dichter der Stadt, Herman Kattemölle, trug ein eigens für diesen Pilgerweg verfasstes Gedicht vor.
In Amersfoort fand am 6. Oktober 2021 ein Besinnungstag statt: Für die Pilgernden wurde ein spannendes Programm vorbereitet. Nachmittags konnte die Stadt auf dem Rad erkundet werden, und ein paar nachhaltige Projekte in der Stadt wurden vorgestellt. Das diesjährige Schwerpunktthema Mobilitätswende wurde hier besonders erlebbar, schließlich haben die Niederlande mit ihren ausgebauten Radwegen einen Vorreiterstatus inne.
Annika Spalde, Leiterin der schwedischen Gruppe Pilgrim’s Walk for Future, die sich in Münster angeschlossen hat, brachte in den gut eineinhalb Wochen in den Niederlanden Impulse ein, zwischenzeitlich für 45 Minuten schweigend zu wandern. Gedanklich konnten sie die Pilgernden so auf das Thema Langsamkeit und persönliche Veränderungen für ein besseres Klima konzentrieren und im Anschluss darüber austauschen.