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„Gehen wir wertschätzend mit unseren Lebensmitteln um?“ Klimapilger auf Hof Selhorst

11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen allein in Deutschland im Müll: Wie wertschätzend gehen wir mit unseren Lebensmitteln um? Über dieses Thema diskutierten die Klimapilger/innen heute mit Landwirten am Wegesrand. Regina und Benedikt Selhorst vom Hof Selhorst in Ascheberg-Herbern luden die Pilger/innen unterwegs spontan auf ihren Mehrgenerationen-Bauernhof ein, der heute ein Schweinemastbetrieb ist und in Kreislaufwirtschaft betrieben wird.

Regina Selhorst hatte die Pilger zu Kaffee und Eis eingeladen. Sie hatte auch ein Anliegen: Als Präsidentin des Landfrauenverbands Westfalen-Lippe liegt ihr das Thema „Wertschätzung von Lebensmitteln“ am Herzen. Hierzu bringt sie auf dem evangelischen Kirchentag ebenfalls eine Resolution ein.

Darin setzen sie sich für eine stärkere Wertschätzung unserer Lebensmittel ein und unterstützen das Ziel der Vereinten Nationen, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Wichtig sei dabei besonders das Wissen um die Herkunft der Lebensmittel. Daher fordern die Landfrauen die Einführung eines bundesweiten Schulfaches zur Alltags- und Lebensökonomie an allen allgemeinbildenden Schulen.

Auch über das Thema Massentierhaltung und ihre Schwierigkeiten diskutierten die Pilger/innen mit ihren Gastgebern kontrovers, aber sehr respektvoll. Diese erzählten von den Schwierigkeiten, einen großen Familien-Bauernhof wirtschaftlich zu führen und zu erhalten. Der Hof Selnhorst, der bis etwa 1640 urkundlich zurückverfolgt werden kann, hat sich im Laufe der Zeit zum reinen Schweinemastbetrieb entwickelt. „Ohne Wirtschaftlichkeit gibt es für uns keine Nachhaltigkeit“, erklärt Landwirt Benedikt Selhorst. Seine Frau Regina berichtete, welche Anstrengungen der Hof unternimmt, nur sehr wenige Medikamente einzusetzen und zeigte den Klimapilger/innen den Hof.

Die heutige, zweite Tagesetappe endete nach knapp 20 km im Jochen-Klepper-Haus an der Auferstehungskirche Herbern. Hier übernachteten die Pilger/innen auf Isomatten in Schlafsäcken.

Der Pilgerweg führt über insgesamt 12 Tagesetappen zunächst zum Evangelischen Kirchentag in Dortmund (Ankunft Mittwoch, 19.6. nachmittags) und dann weiter nach Bonn. Dort wollen die Klimapilger/innen am 1. Juli (Montag) ihre Forderungen in Form einer Resolution (Anlage) an Bundesumweltministerin Svenja Schulze übergeben.

Forderungen und Resolution
Unterwegs sammeln die Klimapilger Unterschriften für ihre Resolution, mit der sie ihre Forderungen verdeutlichen. Die Resolution soll offiziell vom Kirchentag in Dortmund verabschiedet werden. Darin fordern die Pilger/innen u. a. die Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes bis Jahresende, die Abschaltung von mindestens 50 Prozent aller Kohlekraftwerke bis 2025 und den sozial verträglichen Abbau aller umwelt- und klimaschädlichen Subventionen.

Etappen
So, 16.06. Münster – Rinkerode
Mo, 17.06. Rinkerode – Herbern
Di, 18.06. Herbern – Lünen
Mi, 19.06. Lünen – Dortmund
Do, 20.06. DEKT 2019, Dortmund
Fr, 21.06. DEKT 2019, Dortmund
Sa, 22.06. DEKT 2019, Dortmund
So, 23.06. DEKT 2019, Dortmund – Herdecke
Mo, 24.06. Herdecke – Gevelsberg
Di, 25.06. Gevelsberg – Lennep
Mi, 26.06. Lennep – Dabringhausen
Do, 27.06. Dabringhausen – Köln-Dünnwald
Fr, 28.06. Köln-Dünnwald – Köln-Müngersdorf
Sa, 29.06. Köln-Müngersdorf – Brühl-Badorf
So, 30.06. Brühl-Badorf – Bonn

Fotos: © Pilgerweg für Klimagerechtigkeit