Emotional wurde es heute für die Klimapilger/innen in Pödelwitz: Sie besuchten das 700 Jahre alte Bauerndorf, das 2028/2029 dem Braunkohle-Tagebau der Mitteldeutschen Braunkohle AG zum Opfer fallen soll. Es ist wie der Kampf von David gegen Goliath: Ein großer Konzern, der nach und nach Grundstücke in Pödelwitz aufkauft. Und das, obwohl der Ort bislang noch nicht mal für den Tagebau vorgesehen ist und in absoluter Randlage liegt. Mit Pödelwitz wird hier auch die Energiewende „untergraben“.
„Die Strategie scheint klar“, so Dauerpilger Dr. Christian Seidel, der mit den Mitgliedern der Initiative „Pro Pödelwitz“ gesprochen hat. „Erst kauft man mit überhöhten Preisen Grundstücke auf und argumentiert später damit, dass ja ohnehin kaum noch einer dort wohnt.“ Doch die verbliebenen 26 Einwohner von Pödelwitz kämpfen weiter. Unter ihnen ein älterer Bewohner der damit zum dritten Mal vor einer Umsiedlung steht: Nach der Flucht aus Schlesien ließ sich die Familie in Hermsdorf nieder und musste der Kohle weichen. Damals sicherte man den Menschen zu, dass Pödelwitz ein sicherer Ort sei. Welch folgenschwerer Irrtum. „Ich bleibe hier, egal was passiert“, betont der ältere Herr.
Gemeinsam mit seinen Nachbarn kämpft er gegen die übermächtige Mibrag wie einst David gegen Goliath – und auch wenn es noch so aussichtslos erscheint.
Und dennoch: Wie die Geschichte von David ausging, ist bekannt.