Mit dem Steinkohlekraftwerk Trianel in Lünen erreichten die Klimapilger heute einen ersten „Schmerzpunkt“ auf ihrem 4. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist eine der wichtigsten Forderungen einer Resolution, welche die Klimapilger/innen auf dem evangelischen Kirchentag in Dortmund am Freitagnachmittag zur Abstimmung bringen wollen.
Das Steinkohlekraftwerk Trianel in Lünen ist seit Jahren wegen seiner möglichen Belastungen für ein Naturschutzgebiet besonders umstritten. In seinem Kampf gegen die Genehmigung des Kraftwekrs hatte der BUND am 15. Mai einen wichtigen gerichtlichen Etappensieg errungen. Der BUND hält den Schadstoffausstoß des Kraftwerks für zu hoch. Davon seien besonders der nahe gelegene Wald in Cappenberg sowie die Lippeauen betroffen.
Rast in Werne
Auf ihrer dritten Tagesetappe von Herbern nach Lünen legten die Klimapilger rund 25 km zurück und machten dabei Station in Werne. Die Stadt wurde für die Pilger zu einem wahren „Kraftort“. Sie feierten in der Christopheruskirche eine gemeinsame Andacht und ruhten anschließend unter den Linden vor der Kirche aus. Hier erregten die beiden Lamas viel Aufmerksamkeit und die Klimapilger kamen mit vielen Lünenern ins Gespräch. Auch hier wurden sie wieder sehr herzlich aufgenommen. Eine Lünenerin spendete spontan Kaffee für die Pilger/innen.
Weg durch Werne
Der 4. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt über insgesamt 12 Tagesetappen zunächst zum Evangelischen Kirchentag in Dortmund (Ankunft Mittwoch, 19.6. nachmittags) und dann weiter nach Bonn. Dort wollen die Klimapilger/innen am 1. Juli (Montag) ihre Forderungen in Form einer Resolution (Anlage) an Bundesumweltministerin Svenja Schulze übergeben.
11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen allein in Deutschland im Müll: Wie wertschätzend gehen wir mit unseren Lebensmitteln um? Über dieses Thema diskutierten die Klimapilger/innen heute mit Landwirten am Wegesrand. Regina und Benedikt Selhorst vom Hof Selhorst in Ascheberg-Herbern luden die Pilger/innen unterwegs spontan auf ihren Mehrgenerationen-Bauernhof ein, der heute ein Schweinemastbetrieb ist und in Kreislaufwirtschaft betrieben wird.
Regina Selhorst hatte die Pilger zu Kaffee und Eis eingeladen. Sie hatte auch ein Anliegen: Als Präsidentin des Landfrauenverbands Westfalen-Lippe liegt ihr das Thema „Wertschätzung von Lebensmitteln“ am Herzen. Hierzu bringt sie auf dem evangelischen Kirchentag ebenfalls eine Resolution ein.
Darin setzen sie sich für eine stärkere Wertschätzung unserer Lebensmittel ein und unterstützen das Ziel der Vereinten Nationen, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Wichtig sei dabei besonders das Wissen um die Herkunft der Lebensmittel. Daher fordern die Landfrauen die Einführung eines bundesweiten Schulfaches zur Alltags- und Lebensökonomie an allen allgemeinbildenden Schulen.
Auch über das Thema Massentierhaltung und ihre Schwierigkeiten diskutierten die Pilger/innen mit ihren Gastgebern kontrovers, aber sehr respektvoll. Diese erzählten von den Schwierigkeiten, einen großen Familien-Bauernhof wirtschaftlich zu führen und zu erhalten. Der Hof Selnhorst, der bis etwa 1640 urkundlich zurückverfolgt werden kann, hat sich im Laufe der Zeit zum reinen Schweinemastbetrieb entwickelt. „Ohne Wirtschaftlichkeit gibt es für uns keine Nachhaltigkeit“, erklärt Landwirt Benedikt Selhorst. Seine Frau Regina berichtete, welche Anstrengungen der Hof unternimmt, nur sehr wenige Medikamente einzusetzen und zeigte den Klimapilger/innen den Hof.
Die heutige, zweite Tagesetappe endete nach knapp 20 km im Jochen-Klepper-Haus an der Auferstehungskirche Herbern. Hier übernachteten die Pilger/innen auf Isomatten in Schlafsäcken.
Der Pilgerweg führt über insgesamt 12 Tagesetappen zunächst zum Evangelischen Kirchentag in Dortmund (Ankunft Mittwoch, 19.6. nachmittags) und dann weiter nach Bonn. Dort wollen die Klimapilger/innen am 1. Juli (Montag) ihre Forderungen in Form einer Resolution (Anlage) an Bundesumweltministerin Svenja Schulze übergeben.
Forderungen und Resolution Unterwegs sammeln die Klimapilger Unterschriften für ihre Resolution, mit der sie ihre Forderungen verdeutlichen. Die Resolution soll offiziell vom Kirchentag in Dortmund verabschiedet werden. Darin fordern die Pilger/innen u. a. die Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes bis Jahresende, die Abschaltung von mindestens 50 Prozent aller Kohlekraftwerke bis 2025 und den sozial verträglichen Abbau aller umwelt- und klimaschädlichen Subventionen.
4. Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt zum Kirchentag nach Dortmund und weiter nach Bonn zur Forderungs-Übergabe
„Die Frage, wie wir den Klimawandel stoppen können, ist die große Gerechtigkeitsfrage dieses Jahrhunderts.“ Mit diesen Worten beschreibt Barbara Hendricks, Bundesumweltministerin a. D., das Hauptziel des Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit. Alle Münsteraner/innen, die sich ganz praktisch für dieses Ziel einsetzen und einen Tag (oder mehrere) mitpilgern oder die Klimapilger verabschieden wollen, sind herzlich eingeladen zum
STARTSCHUSS DES 4. ÖKUMENISCHEN PILGERWEGS FÜR KLIMAGERECHTIGKEIT am Sonntag, 16. Juni, 9:30 Uhr Domplatz, Münster
Die erste Tagesetappe führt am Sonntag über rund 20 km nach Rinkerode. Dabei werden auch 2 Lamas mitlaufen (mit Pfarrerin Ulrike Schaich, im Bild links neben dem Lama), denn Mensch und Tier „sitzen“ beim Thema Klima im gleichen „Boot“. Auf dem Weg werden die Klimapilgerinnen in der Trinitatiskirche um 11 Uhr einen gemeinsamen Gottesdienst feiern und später die NABU-Station und den Wald-Klima-Lehrpfad “Hohe Ward” besuchen. Übernachtet wird am Gemeindehaus/ Pfarrzentrum Rinkerode mit Schlafsack und Isomatte. Schweres Gepäck kann in einem Begleitfahrzeug transportiert werden (Dank an das Malteser Hilfswerk Drensteinfurt).
Der Pilgerweg führt über insgesamt 12 Tagesetappen zunächst zum Evangelischen Kirchentag in Dortmund (Ankunft Mittwoch, 19.6. nachmittags) und dann weiter nach Bonn. Dort wollen die Klimapilger/innen am 1. Juli (Montag) ihre Forderungen in Form einer Resolution (Anlage) an Bundesumweltministerin Svenja Schulze übergeben.
Der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führte 2018 von Bonn zur Welt-Klimakonferenz nach Katowice und wurde unterstützt von einem breiten ökumenischen Bündnis aus 40 Organisationen, Initiativen und Unternehmen, darunter Brot für die Welt, das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e.V., die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Deutsche Bischofskonferenz und das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger. Münster wurde als Ort des Deutschen Katholikentages 2018 als besonders symbolischer Startort gewählt – so verdeutlicht der Weg zum ev. Kirchentag in Dortmund den konsequenten ökumenischen Anspruch des Weges.
Stimmen, Zitate und Fürsprachen zum 3. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit
Erzbischof Hans-Josef Becker (Erzbistum Paderborn): “Der Ökumenische Pilgerweg ist eine Anregung, sich mit der Verantwortung für die Schöpfung auseinander zu setzen und durch eigenes Handeln zur Begrenzung der Klimaveränderung beizutragen.
Bischof Dr. Dr. h.c. Markus Dröge (Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz): „Der Klimawandel wird sich nur aufhalten lassen, wenn wir auf eine gerechte Verteilung von Ressourcen und Chancen achten, regional und weltweit.“
Erzbischof Dr. Ludwig Schick: „Wir dürfen die Gaben der Erde nachhaltig nutzen, aber sie nicht verbrauchen. Gott hat sie für alle Menschen aller Generationen gegeben.“
Wolfgang Löbnitz Pilger, Mitglied der Pilgerbasis: „Das Wichtigste am Klimapilgerweg sind die Begegnungen am Wegesrand. Sie zeigen, dass die Menschen in ihrem Denken und Handeln zum Klima schon viel weiter und verantwortungsvoller sind, als die Politiker denken. Es wird Zeit, dass die Politiker was tun für eine enkelgerechte Welt!“
Jens Knölker, Pilger, Mitglied der Pilgerbasis: “Ich wünsche mir eine gerechtere Welt. Denn nur eine gerechte Welt, kann eine friedliche Welt sein. Gerechtigkeit bedeutet auch Gerechtigkeit für die Menschen in anderen Ländern, die nicht unseren Wohlstand teilen aber von den Folgen unseres oft sorglosen und verschwenderischen Lebensstils betroffen sind, sowie unseren Nachkommen gegenüber, die sich nicht dagegen wehren können, was wir ihnen hinterlassen.
Einladung zum Mitpilgern Jede/r, die/der die Ziele des Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit unterstützen möchte, ist herzlich zum Mitpilgern eingeladen – egal ob es nur eine kurze Strecke oder ganze Tagesetappen sind. Die Pilgergruppe besteht sowohl aus einer festen Gruppe von Langzeitpilgern als auch wechselnden Tagespilgern. Die Pilger besuchen neben den „Schmerzpunkten“ auch „Kraftorte“ der Klimagerechtigkeit auf dem Weg und kommen mit evangelischen und katholischen Gemeinden und Initiativen vor Ort ins Gespräch. Sie feiern gemeinsam ökumenische Andachten und tanken Kraft im Gebet. Forderungen und Resolution Unterwegs sammeln die Klimapilger Unterschriften für ihre Resolution, mit der sie ihre Forderungen verdeutlichen. Die Resolution soll offiziell vom Kirchentag in Dortmund verabschiedet werden. Darin fordern die Pilger/innen u. a. die Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes bis Jahresende, die Abschaltung von mindestens 50 Prozent aller Kohlekraftwerke bis 2025 und den sozial verträglichen Abbau aller umwelt- und klimaschädlichen Subventionen.
Gemeinsames Pressegespräch mit dem ITZ Münster am Samstag, 15.06.2019 um 18 Uhr im Haus Mariengrund, Nünningweg 133 in 48161 Münster Am Vorabend lädt das Institut für Theologische Zoologie gemeinsam mit den Klimapilgerinnen zu einem Pressegespräch ein. „Das ITZ ist seit 10 Jahren Pionier auf dem Gebiet der Gewissensbildung für einen respektvollen Umgang mit der gesamten natürlichen Mit-Welt“, so Jens Knölker, Sprecher der Pilgerbasis. Anwesend wird auch Pfarrerin Ulrike Schaich (ITZ Förderverein, Reutlingen) sein, die auf dem Pilgerweg von zwei Lamas begleitet wir; denn Mensch und Tier sitzen beim Thema Klima im gleichen Boot. Auch Dr. Rainer Hagencord, Leiter des ITZ und Pfarrer Volker Rotthauwe, Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW, stehen Samstagabend zum Gespräch bereit: „Wir müssen dringend auch innerkirchlich handeln, die gesamte Schöpfung ist von der Klimakatastrophe bedroht“, so Hagencord. Es besteht die Möglichkeit zu Foto- und Fernsehaufnahmen sowie zu Gesprächen mit den Beteiligten.
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