Diese Veranstaltung wurde am Donnerstag, den 01.10.2020, von 18:00 – 20:00h in Kooperation mit der Leserinitiantive Publik-Forum e.V. durchgeführt.

Referent:

Dr. Wolfgang Kessler
Dr. Wolfgang Kessler

Dr. Wolfgang Kessler, Journalist

Die entscheidende Phase in der Corona-Krise hat begonnen. Mitte März wurde das öffentliche Leben stillgelegt. Jetzt werden die Beschränkungen Schritt für Schritt gelockert.

Dies ist zunächst richtig. Mit jedem Tag nimmt die Sorge über Pleiten von Unternehmen, die soziale Not und eine stark steigende Arbeitslosigkeit zu. So wächst die Sehnsucht nach der Rückkehr zur Normalität vor der Krise.

Doch diese Sehnsucht ignoriert, was die Corona-Krise deutlich gemacht hat: »Sie ist ein Weckruf an die Menschheit, mit Natur und Umwelt anders umzugehen. Der Immer-Weiter-Schneller-Mehr-Kapitalismus muss aufhören«, sagt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU).

Wenn dieser Weckruf nicht ungehört verhallen soll, dann wäre die Rückkehr zur Normalität nicht mehr als der Weg in die nächste Krise. Es braucht stattdessen eine grundlegende Debatte über Alternativen zu einer zerstörerischen Wachstumspolitik, zu einer durch-ökonomisierte Gesundheits- und Pflegewesen; zur neoliberalen Globalisierung; zur ständig zunehmenden Spaltung von Arm und Reich. Die Wirtschaft muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt.

An diesem Abend wollen wir Wege zu einer besseren Welt nach Corona diskutieren. Damit es nicht schon bald heißt: Nach der Krise ist vor der Krise.

Über Wolfgang Kessler

Wolfgang Kessler, geboren 1953, ist Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler (Dr.rer.soc.) und Publizist. Seit einer kurzen wissenschaftlichen Tätigkeit beim Internationalen Währungsfonds in Washington D.C. Anfang der 1980er Jahre arbeitet er als Journalist. Er war von 1999 bis 2010 Chefredakteur der unabhängigen christlichen Zeitschrift „Publik-Forum“. Im Jahre 2007 wurde Kessler mit dem Internationalen Bremer Friedenspreis ausgezeichnet – für sein Wirken für „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“. Im November 2020 wird er in Frankfurt mit dem Walter Dirks Preis für „engagierten Journalismus“ geehrt. Er ist Autor zahlreicher Bücher. 2019 erschein sein Buch „Die Kunst, den Kapitalismus zu verändern“ im Publik-Forum Verlag“.

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